Medizinische Versorgung

Medizinische Versorgung

Die medizinische Versorgung auf dem Land ist eine der großen Kernaufgaben der kommenden Jahre. Das Durchschnittsalter der Land- und Hausärzte steigt und vielerorts fehlt der medizinische Nachwuchs. Leider ist das auch in meinem Wahlkreis zu spüren.


Die gesamte Politik ist gefragt. Bund, Länder und Kommunen müssen zusammen mit den Kassenärztlichen Vereinigungen Konzepte erarbeiten, um diesem Strukturwandel zu begegnen. Es gibt jedoch keine einfachen Antworten.


Einerseits müssen Nachwuchsärzte geworben und Übernahmen hausärztlicher Praxen erleichtert werden. Selbstständigkeit darf für Ärztinnen und Ärzte kein Schreckensszenario sein. Bürokratieabbau, bessere finanzielle Vergütung, Telemedizin und mehr Rechtssicherheit sind dafür wichtige Stellschrauben. Andererseits muss die sog. „Landarztquote“ verstärkt werden. Dafür kann man Schülern mit guten, aber nicht exzellenten Abschlüssen ermöglichen Medizin zu studieren, wenn diese sich dazu verpflichten, sich im Anschluss an das Studium in ländlichen Regionen niederzulassen.


Der zweite große Sockel der medizinischen Versorgung sind die Krankenhäuser. Hier müssen wir mutig und optimistisch sein. Die Medizin entwickelt sich weiter und mit ihr muss sich die medizinische Versorgung weiterentwickeln. Das Modell der vielen Krankenhäuser in der Fläche hat sich überlebt. Dort, wo es sinnvoll ist, müssen wir gemeinsam und offen über das Zusammenlegen von Krankenhäuser diskutieren. So werden wir zwar auf Dauer insgesamt weniger Einrichtungen haben, diese jedoch werden leistungsstärker und anziehender für junge Fachärzte sein. Davon profitieren wir alle.


Mit einem gemeinsamen politischen und gesellschaftlichen Kraftakt können wir der Krise im medizinischen Sektor begegnen und eine gute medizinische Versorgung für die Zukunft erreichen.

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Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs hat kein Ereignis die Bundesrepublik Deutschland und seine Bürger so sehr beeinträchtigt und herausgefordert wie die Corona-Pandemie. Weltweit sind derzeit etwa 6,3 Millionen Menschen registriert, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, über 380 000 Menschen sind daran gestorben. Die Dunkelziffern dürften weit darüber liegen. Das Welternährungsprogramm fürchtet, dass die Zahl hungernder Menschen infolge der Corona-Krise bis Ende 2020 um 130 Millionen zunehmen könnte. Der Internationalen Währungsfonds schätzt, dass sich die ökonomischen Einbußen in 2020 und 2021 weltweit auf etwa 9 Billionen Dollar belaufen werden. Die in Deutschland aufgelegten Corona-Hilfen, unter anderem zur Absicherung von Arbeitsplätzen und als Schutzschirme für Gebietskörperschaften und Wirtschaftsbranchen, könnten laut Deutscher Bank ein Volumen von bis zu 1,9 Billionen Euro erreichen (https://www.swp-berlin.org/publikation/die-krisen-nach-corona/).Auch wenn Deutschland nach aktuellem Stand im internationalen Vergleich gut mit den Auswirkungen der Krise zurechtgekommen ist, so war man dennoch nicht ausreichend auf eine solche Pandemie vorbereitet. Eine immense Verantwortung trägt während der Corona-Pandemie auch der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) in Deutschland. Die Beschäftigten in den Gesundheitsämtern tragen während der Krise oftmals eine besondere Verantwortung und arbeiten dabei nicht selten über ihre Belastungsgrenze hinaus. Im Rahmen ihres Corona-Konjunkturpakets hat die Bundesregierung auch Unterstützungsleistungen für den ÖGD auf den Weg gebracht, die nun umgesetzt sinnvoll umgesetzt werden müssen (https://www.bundesaerztekammer.de/ueber-uns/landesaerztekammern/aktuelle-pressemitteilungen/news-detail/gesundheitsaemter-jetzt-auf-kuenftige-aufgaben-vorbereiten/)
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